I M A G (E) ination - Ausstellung der Werke von Michaela Odekerken

 
Michaela Odekerken, geboren in der Nähe von Bonn, studierte an der Universität Bonn Mathematik und Geographie. Der Wunsch, neben der naturwissenschaftlichen auch eine künstlerische Ausbildung zu erhalten, führte sie an das Kunstwissenschaftliche Institut und das Kunstforum Bonn.
Als Galeristin förderte sie einige Jahre vor allem junge Künstler/-innen, entwickelte ihre eigene Malerei aber auch stetig weiter.
Reisen nach Indien, Thailand und Sri Lanka ließen ihre Liebe zu Kunst und Kultur Asien wachsen und nahmen immer mehr Einfluss auf ihr künstlerisches Werk.
So fließen Weisheiten des Zen-Buddhismus, Taoismus und Hinduismus in ihre Malerei ein und werden zur Inspiration. 
Als unmittelbarer Ausdruck des Lebens aber auch Infragestellung der bisher vertrauten Wirklichkeit, gelenkt durch das Unbewusste und Übereinstimmung von innerer Wahrheit und universellen Kräften, zeigen ihre Bilder in  abstrakter Weise Erscheinungsformen der Natur. Dabei bewegt die Künstlerin sich auf deren Spuren und möchte die vitalen Rhythmen, sanften Schwingungen und mikroskopischen Geheimnisse aufspüren und erforschen.

2012, 40x80cm, Acryl auf Leinwand
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Klang des Wasserfalls
nahend -
in den Gipfeln Gesang von Zikaden.
(Chiyo-Ni, 1703-1775)

 
Dabei dient in der fernöstlichen Maltradition Papier als Matrix und Resonanzboden für diese Form von Wirklichkeitstransformation.
Übertragen auf die Leinwand verdichten sich mit Hilfe der Lasurtechnik und sensitiv abgestimmten Membranschichten starke Bildeindrücke, die Raumtiefe und fließende Bewegungen schaffen.
Schwerpunkt der seit 2004 entstandenen Serie sind japanische Haikus, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Sie sind meist in Hiragana geschrieben, einer reinen Lautschrift. 
Die Bildserie zur indischen Lyrik entstand seit 2013, die von 1750 v. Chr. bis zur heutigen Zeit reichenden Texte sind in der jeweils ursprünglichen Sprache wie Pali, Sanskrit oder Hindi verfasst und in Devanagari, der auch heute noch in Indien verwendeten Schrift, als goldene Chiffren auf die Bilder gemalt.
Asiatische Traditionen und europäische Kunstauffassung spiegeln sich so in Michaela Odekerkens Werk wider, und es entsteht eine individuelle Darstellungsweise, die eng verknüpft ist mit der in der fernöstlichen Kunst verankerten Bezeichnung „Kunstweg“.

Der Titel dieser Ausstellung IMAG(E)ination bezieht sich auf die Fähigkeit, mentale Vorstellungen, also innere Bilder, zu entwerfen, die wir vor unserem geistigen Auge sehen und die unserer Fantasie oder unserem Unbewussten entspringen.

Weitere Informationen zur Künstlerin finden Sie auf