Michaela Odekerken, geboren in der Nähe von Bonn, studierte an der
Universität Bonn Mathematik und Geographie. Der Wunsch, neben der
naturwissenschaftlichen auch eine künstlerische Ausbildung zu erhalten,
führte sie an das Kunstwissenschaftliche Institut und das Kunstforum
Bonn.
Als Galeristin förderte sie einige Jahre vor allem junge
Künstler/-innen, entwickelte ihre eigene Malerei aber auch stetig
weiter.
Reisen nach Indien, Thailand und Sri Lanka ließen ihre
Liebe zu Kunst und Kultur Asien wachsen und nahmen immer mehr Einfluss
auf ihr künstlerisches Werk.
So fließen Weisheiten des Zen-Buddhismus, Taoismus und Hinduismus in ihre Malerei ein und werden zur Inspiration.
Als
unmittelbarer Ausdruck des Lebens aber auch Infragestellung der bisher
vertrauten Wirklichkeit, gelenkt durch das Unbewusste und
Übereinstimmung von innerer Wahrheit und universellen Kräften, zeigen
ihre Bilder in abstrakter Weise Erscheinungsformen der Natur. Dabei
bewegt die Künstlerin sich auf deren Spuren und möchte die vitalen
Rhythmen, sanften Schwingungen und mikroskopischen Geheimnisse aufspüren
und erforschen.
Klang des Wasserfalls
nahend -
in den Gipfeln Gesang von Zikaden.
(Chiyo-Ni, 1703-1775)
Dabei dient in der fernöstlichen Maltradition
Papier als Matrix und Resonanzboden für diese Form von
Wirklichkeitstransformation.
Übertragen auf die Leinwand
verdichten sich mit Hilfe der Lasurtechnik und sensitiv abgestimmten
Membranschichten starke Bildeindrücke, die Raumtiefe und fließende
Bewegungen schaffen.
Schwerpunkt der seit 2004 entstandenen
Serie sind japanische Haikus, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.
Sie sind meist in Hiragana geschrieben, einer reinen Lautschrift.
Die
Bildserie zur indischen Lyrik entstand seit 2013, die von 1750 v. Chr.
bis zur heutigen Zeit reichenden Texte sind in der jeweils
ursprünglichen Sprache wie Pali, Sanskrit oder Hindi verfasst und in
Devanagari, der auch heute noch in Indien verwendeten Schrift, als
goldene Chiffren auf die Bilder gemalt.
Asiatische Traditionen
und europäische Kunstauffassung spiegeln sich so in Michaela Odekerkens
Werk wider, und es entsteht eine individuelle Darstellungsweise, die
eng verknüpft ist mit der in der fernöstlichen Kunst verankerten
Bezeichnung „Kunstweg“.
Weitere Informationen zur Künstlerin finden Sie auf